Zum Inhalt springen

Unwürdige Zustände in Hohenheimer Wohnheim – Armutszeugnis für den Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg

Der RCDS Baden-Württemberg kritisiert die Wohn- und Lebenszustände in einem Studentenwohnheim an der Uni Hohenheim scharf. Den Studenten zu helfen sieht anders aus.

Wie in den Sozialen Medien und später in der lokalen Presse öffentlich geworden ist, herrschen im Studentenwohnheim an der Schwerzstraße in Hohenheim katastrophale Zustände. Die Studenten sind Ratten, Insekten und anderem Ungeziefer ausgesetzt. Zudem erschweren Schimmel, regelmäßige Wasserrohrbrüche und eine stark fehlerhafte Wasserversorgung allein den kurzfristigen Aufenthalt.

Nicht zuletzt durch das auf Social Media kursierende Videomaterial erkennt man, wie dramatisch die Zustände sind, mit denen die Studenten tagtäglich umgehen müssen. Es liegt am Studierendenwerk für klare Verhältnisse zu sorgen und im wahrsten Sinne des Wortes: „aufzuräumen“.

Bruno Wagenblast, Vorsitzender des RCDS Hohenheim kritisiert: „Der desolate Zustand im Hohenheimer Studentenwohnheim ist ein Armutszeugnis für die Uni Hohenheim. Die Studenten werden wissentlich der akuten Gefahr der physischen Gesundheit ausgesetzt. Das Studentenwerk Tübingen-Hohenheim muss dringend handeln.

Auch die Landesvorsitzende des RCDS Baden-Württemberg Noëlle Drtil ist schockiert über die Zustände des Wohnheims und sieht neben dem Studierendenwerk vor allem das Wissenschaftsministerium in der Verantwortung: „Schon seit Jahren sind die Studentenwerke unterfinanziert. Wir fordern Ministerin Olschowski auf, endlich zu handeln und die Studentenwerke besser finanziell auszustatten, damit Wohnheime renoviert und Neubauten realisiert werden können, um solche Katastrophen wie in Hohenheim in Zukunft zu vermeiden.“

Die Versorgungsquote von Wohnheimplätzen in Baden-Württemberg liegt bei rund 14 Prozent.

Ein trauriges Bild, wie man sich als selbst beschriebener Wissenschaftsstandort international präsentiert. Mit diesen Zuständen in den Wohnheimen werden wir trotz der Abschaffung der Studiengebühren für Internationale Studenten nicht attraktiver als Land. Die Internationals erhoffen sich von einem Auslandssemester eine unvergessliche Zeit, welche aber zum Horror wird. Gastfreundschaft sieht anders aus.“, so Yannick Motzer, der stellvertretende Bundesvorsitzende und Internationale Sekretär des RCDS.

Der RCDS Baden-Württemberg fordert nun endlich Taten, anstatt Ausreden und leerer Worte. Studenten und Internationals müssen ernstgenommen werden. Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim kann sich nicht wiederholt aus der Verantwortung ziehen, sondern muss aus den eigens begangenen Fehlern die notwendigen Konsequenzen ziehen.